Geschichten

Samstag, 26. Januar 2008

Die vier Jahreszeiten

Ein Streit-Stück von: Laura Weber, Imke Blacha, Julia Tas, Elisabeth Watzlawek

1.Akt: Der Streit

Sprecher: Früher waren die vier Jahreszeiten zerstritten. Sie waren damals immer das ganze Jahr zusammen und behinderten sich gegenseitig.
Eines Tages sagte der Frühling: „Ich bin der Schönste von allen, weil ich die Frühlingsblumen erwachen lasse. Ich bin jetzt das ganze Jahr alleine hier. Ihr müsst verschwinden.“

(Ein Stück über den Streit und die Versöhnung. Ganzen Text lesen:
hier klicken )

Die vier Jahreszeiten - Fortsetzung

Der Sommer meinte: „Ich bin warm. Deine dummen Tulpen und Krokusse können ruhig verschwinden. Meine Sommerblumen sind viel schöner.“

Der Herbst widersprach: „Nein. Meine bunten Blätter sind viel schöner. Und mein Wind lässt die Drachen steigen. Das mögen die Kinder gerne.“

Aber der Winter empörte sich: „Mein Schnee lässt die Schlitten fahren und er bedeckt die schönen lieben Blumen. Und außerdem ist in mir Weihnachten. Das lieben die Kinder mehr als Eure blöden Tulpen und Drachen.“

Plötzlich riefen alle vier: „Ich will aber das ganze Jahr da sein. Ich nur ich, ich, ich!“

Sprecher: Jetzt fing der Streit erst richtig an. Der Sommer schmolz den ganzen Schnee.

Und der Winter sagte zum Herbst: „Herbst, bitte, bitte, kannst Du mit Deinem Wind die Sommerblumen weg pusten?“

Der Herbst erwiderte: „Nö, warum sollte ich das machen? Mach es doch selber.“

Der Winter sagte: „Gut, ich hole meinen Schneesturm. Dann fege ich alles weg, was nichts mit mir zu tun hat.“

Der Frühling schrie: „Du spinnst doch! Das kannst Du doch gar nicht!“

Der Winter brüllte zurück: „Das kann ich wohl, Du blöder Pfingst-Ochse.“

Der Herbst wehte alle Blüten weg und pustete sogar den Schnee fort. Er hinterließ große Blätterhaufen. Dann schrie er noch: „Ihr seid alle viel zu doof, um das Jahr zu bestimmen.“

Plötzlich sagte der Frühling: „Kommt, wir wollen uns wieder vertragen.“

Herbst und Winter brüllten: „Ja, ja, ja.“

2.Akt: Noch mehr Streit


Aber der Sommer rief: „Ne, ich vertrage mich nicht mit solchen Hohlköpfen.“

Jetzt fing der Streit schon wieder an. Der Frühling schrie: „Nein, ich will das ganze Jahr da sein.“

Der Sommer rief: „Du blöder Heini. Halt den Mund.“

Jetzt schrie der Herbst: „Misch Dich nicht immer ein, Du dummer Frühling.“

Der Winter rief: „Halt Du Dich erst recht da raus, Du Blätterpuster.“

Die Tiere hörten alles mit an und quälten sich ununterbrochen. Nun wurde es ihnen zu bunt: „Uns tun schon so die Ohren weh von dieser ganzen Streiterei.“

Aber die Streitenden hörten sie nicht. Der Frühling fragte: „Könne wir uns jetzt endlich wieder vertragen?“

Die drei anderen riefen: „Ja, ja, ja!“

Der Herbst sagte: „Dann will ich aber das ganze Jahr da sein.“

Sommer und Frühling meinten: „Gut, gut, von uns aus. Eigentlich wollten wir ja auch. Aber Du darfst.“

Nur der Winter brüllte: „Ich will aber auch das ganze Jahr da sein.“

Jetzt riefen auch Sommer und Frühling: „Dann will ich auch. Ich will das ganze Jahr da sein.“

Und noch einmal riefen alle gleichzeitig: „Nein, nein, ich will das ganze Jahr da sein.“

Da sagte der Frühling: „Na gut. Ich und der Sommer wechseln uns ab. Aber Ihr zwei anderen müsst verschwinden.“

Der Streit dauerte schon so lange, und das Klima wechselte ständig. Alle Pflanzen verwelkten.

Plötzlich rief der Frühling: „Mich hat eine Biene gestochen.“

Der Herbst stimmte ein: „Oh, mich auch. Ich muss sofort zum Arzt. Wo ist einer?“

Der Winter antwortete: „Du Hohlkopf, es gibt hier doch überhaupt keinen Arzt.“

Der Herbst schrie: „Aber der Stachel muss doch raus operiert werden.“

Da brüllte der Sommer: „Aua. Diese dummen Biester. Es wäre gut, wenn es die nicht gäbe.“

Der Frühling: „Die können ruhig verschwinden. Ich will das ganze Jahr da sein.“

Da sprach ein Fuchs: „Da sieht man, wie dumm Ihr seid. Ohne die Bienen würde es auch keine Blüten geben – selbst wenn es die ganze Zeit Frühling und Sommer wäre.“

Der Sommer erwiderte: „Lass uns in Ruhe, hau ab.“

Der Winter meinte: „Hört jetzt endlich auf zu diskutieren. Es ist doch ganz einfach: Ich bin das ganze Jahr da!“

Aber der Frühling schrie: „Nein, frierst meine schönen Blumen ein.“

Der Winter beharrte: „Aber ich decke doch die Blumen mit Schnee zu.“

Der Frühling rief: „Meine schönen Blumen sollen aber nicht zugedeckt werden.“

Der Herbst sagt: „Und ich mache den Blumen einen erfrischenden Wind.“

Der Frühling brüllte: „Meine Blumen brauchen keinen Wind.“

3.Akt: Die Versöhnung

Da kamen die Tiere und sagten: „Was streitet Ihr Euch noch immer? Während Ihr Euch gestritten habt, haben wir eine Erfindung gemacht. Der Jahreskreis: als erstes kommt der Frühling für eine Zeit, dann ist der Sommer dran, und dann der Herbst und zum Schluss der Winter. Und danach geht es wieder von vorne los.“

Da riefen alle Jahreszeiten durcheinander: „Ja, ja, ja. Das wollen wir. Ja, ja!“

Und dann tanzten sie zusammen diesen Tanz und sangen dazu:

„Wir haben uns vertragen,
wir haben uns versöhnt,
wir wollen nie mehr streiten,
denn das ist oberblöd!“

Der Winter sagte: „Ich webe Euch eine weiße Fahne. Und jeder webt sein Symbol darauf: Der Frühling eine Blume, der Sommer Klee und der Herbst ein buntes Blatt. Und wenn wir uns wieder streiten, zerreißt die Fahne.“

Daraufhin schrieen alle: „Das ist die beste Idee, die Du jemals hattest. Wir wollen uns nie wieder streiten.“

Nun feierten sie ein großes Freudenfest. Alle durften mit feiern, besonders die Tiere. Denn sie hatten ja die Lösung gefunden. Die Spinnen webten Tischdecken, die Bienen brachten Honigkuchen, die Schlangen häuteten sich und nähten aus den alten Häuten schöne Gewänder. Und kein Tier musste sich mehr ärgern.

Es wurde ein sehr schönes Fest. Die vier Jahreszeiten waren sehr glücklich. Sie knabberten Chips und tranken Saft aus kleinen Päckchen. Dann tanzten sie noch einmal ihren Versöhnungstanz. Sie tanzten bis tief in die Nacht. Und gestritten haben sie sich nie mehr.

Hilke im Elfenland

Nur noch Streit

Hilke ging den Weg entlang. Es war heiß und die Sonne brannte vom Himmel. Sie kam gerade aus der Schule und war ziemlich wütend. Ihre Lehrerin hatte sie angemeckert, obwohl ihre Freundin und nicht sie geredet hatte. Nun ging sie schimpfend nach Hause. Ihre Laune besserte sich auch nicht, als ihre Mutter ihr auftrug, sich um ihre beiden kleinen Geschwister zu kümmern. Thomas und Kathrin wollten unbedingt mit Hilke spielen. Da sie so schlechte Laune hatte, entwickelte sich daraus schnell ein großer Streit.

(Die ganze Geschichte lesen - hier klicken)

Hilke im Elfenland - der ganze Text

(Fortsetzung von Hilke im Elfenland)

Als ihre Mutter nach Hause kam,weinte Kathrin, Thomas hatte sich in eine Ecke verzogen und Hilke las. Die beiden Kleinen petzten sofort, kaum dass sie die Mutter hörten. Als dann auch noch ihre Mutter wütend wurde, reichte es Hilke. Sie sagte nur: „Ich gehe zu Lisa.“

Lisa war ihre beste Freundin und wohnte drei Straßen weiter. „Sei um halb sieben wieder zuhause!“, hörte sie noch, bevor sie die Tür zuschlug. Sie rannte los, doch komischerweise trugen ihren Beine sie nicht zu Lisa, sondern in einen Teil der Stadt, in dem sie noch nie gewesen war. Plötzlich kam ihr alles fremd vor. Es wurde langsam dunkel und sie war plötzlich im Wald. Sie wollte zurück laufen, aber ihre Beine führten sie immer weiter.

Der Elf Bodo
Da hörte Hilke plötzlich eine leise Stimme: „Was machst du denn hier bei uns?“ Hilke drehte sich verwundert um und sah eine zarte Figur, die sogar Flügel hatte. Sie war sehr fein gebaut und nur
hüfthoch. „Wer bist du denn?“ „Ich bin Bodo, der Elf. Ich wohne hier im Elfenland.“ „Im Elfenland?“ Hilke war sehr erstaunt. Bodo erwiderte: „Ja. Soll ich dir die anderen Elfen zeigen?“

Hilke stimmte gerne zu und so zogen sie los. Nachdem sie sich mühevoll durch dichtes Dornengestrüpp gekämpft hatten, betraten sie eine große Lichtung. Hier wimmelte es nur so von Elfen und Elfinnen. Bodo fragte Hilke: „Wer bist du eigentlich und wie kommst du hier hin?“ Hilke erzählte ihm alles. Zum Schluss fragte sie ihn: „Ob Mama sich wohl Sorgen um mich macht?“ Aber darauf antwortete Bodo nur: „Ach, wir Elfen haben ein ganz anderes Zeitgefühl als ihr, mach dir darüber mal keine Sorgen. Aber jetzt stell ich dir meine Familie und die anderen Elfen und Elfinnen vor. Komm!“

Er führte sie zu einem der vielen kleinen Löcher in der Erde. Gerade fragte sich Hilke, wie sie da wohl reinkommen könnte, da sagte der nette Elf: „Ich gebe dir jetzt eine Wurzel, die musst du immer kauen, dann wirst du so klein wie wir. Hier wohne ich übrigens.“ Als sie die Wurzeln in den Mund nahm und anfing zu kauen, schoss plötzlich alles in die Höhe. Als sie sich umschaute, sah sie, dass sie einen Kopf kleiner war als Bodo. Nun konnte sie ihm problemlos in sein Loch folgen.

Im Elfenland
Drinnen war es stockdunkel, doch langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie sah, dass die durch einen langen Gang gingen. Nach kurzer Zeit sah sie weit hinten ein Licht. Dann traten sie in eine kleine, gemütliche Stube. Um den runden Tisch saßen eine Elfenmuttter und drei Kinder. Bodo begrüßte sie: „Hallo, hier bin ich wieder. Und guckt mal, wen ich mitgebracht habe: das ist Hilke, ich habe sie im Wald gefunden.“ „Hallo“, sagte Hilke schüchtern. Sie wurde laut begrüßt.

Das älteste Mädchen, Hilke schätzte sie in ihrem Alter, sagte zu ihr: „Hallo, ich bin Klari und bin gerade elf geworden.“ Hilke erwiderte erfreut: „Oh, ich bin auch erst vor einer Woche elf geworden.“ Klari stelle weiter vor: „Das sind meine kleinen Geschwister: Evi ist neun und Caras ist fünf. Meine kleine Cousine Anri wohnt auch bei uns, seit ihre Mutter gestorben ist. Sie ist auch fünf. Und das da ist meine Mutter Kerista. Hast du auch Geschwister?“ „Ja,meine Schwerster Kathrin ist auch neun und Thomas ist sechs.“

Da mischte sich Kerista, Klaris Mutter ein: „Klari, zeig Hilke doch mal das Elfenland.“ Da rannten Klari und Hilke sofort los. Als erstes wurde Hilke Klaris beste Freundin vorgestellt. Sie hieß Thordis und wohnte gleich nebenan. Auch in ihrer Höhle war es sehr gemütlich eingerichtet. Zu dritt zogen sie weiter und Hilke wurden alle Elfenlandbewohner vorgestellt. Da gab es Lehrerinnen, Ärzte und Klaris Opa Andras. Er ging mit Hilke, Klari und Thordis in den Wald, um Stabheuschrecken, die im Elfenland als Haustiere gehalten werden, zu suchen. Klari hatte sie sich von Andras zum Geburtstag gewünscht, aber noch nicht bekommen. Sie fanden die kleinen grünen Tiere schnell und setzen sie in ein Gefäß aus durchsichtigen Spinnenweben, das Klari mitgebracht hatte.

Als es langsam Abend wurde sagte Hilke: „Wie komme ich denn jetzt nach Hause zurück?“ Da erklärte ihr Klari: „Mein Vater bringt dich zurück. Ich gebe die einen Stein mit, den musst du in der Tasche haben, dann kannst du uns jederzeit besuchen. Aber erzähle keinem Erwachsenen von uns, dass könnte uns in Gefahr bringen. Wenn du willst, kannst du gerne deine Freundin und deine Geschwister mitbringen.“ Da Hilke nun nicht mehr beunruhigt war, nicht nach Hause zu kommen, gingen sie wieder zu Klari. Dort verabschiedete sie sich von der Elfenfamilie und ging mit Bodo in den Wald. Am Waldrand ging Bodo wieder zurück, um nicht gesehen zu werden.

Hilke lief nach Hause. Ihre Mutter fragte: „Und, wie war es bei Lisa?“ „Äh, schön.“ Aber ihre Mutter ließ nicht locker: „Was habt ihr denn gemacht?“ Hilke antwortete wahrheitsgetreu: „Wir waren im Wald.“

Lisa wird eingeweiht
Hilke konnte sich am nächsten Tag in der Schule nicht konzentrieren. Sie hatte sich überlegt, als erstes Lisa, ihre beste Freundin, in das Geheimnis einzuweihen. Daher wartete sie ungeduldig auf die Pause. Als es endlich klingelte zog Hilke Lisa
in eine Ecke. Hilke sagte: „Lisa, versprich mir, das, was ich dir jetzt erzähle, niemandem weiter zu sagen. Ich war gestern im Elfenland.“ „Im Elfenland?“ Lisa war genauso erstaunt wie gestern Hilke. „Ja, und da habe ich eine ganz nette Familie getroffen“;
erklärte sie weiter, „und das Mädchen hat gesagt, ich darf dich und meine Geschwister mitbringen. Willst du heute nachmittag mit kommen?“ „Ja, unbedingt. Ich erzähle Mama, ich gehe zu dir. Und
du sagst, du gehst zu mir. Wir treffen uns um halb vier im Park.“

In den folgenden Stunden malte Hilke in ihre Hefte Elfen und Stabheuschrecken. Als sie nach Hause kam, rief sie gleich: „Mama, ich gehe um halb vier zu Lisa.“ Nach dem Mittagessen machte sie schnell ihre Hausaufgaben und las zur Ablenkung ein Buch. Schon um zwanzig nach drei stürmte sie aus dem Haus. So war sie viel zu früh da und wartete ungeduldig auf die Freundin. Aber da Lisa aufgeregt war, kam sie ebenfalls zu früh. So rannten die beiden los.

Plötzliche Gefahr
Die beiden Freundinnen kamen schon bald an den Waldrand. Hilke zog den Elfenstein aus der Tasche und sofort kam Klari aus dem Wald gerannt. Sie begrüßte sie: „Hallo Hilke, ich sehe, du hast deine Freundin mitgebracht. Ist das Lisa, von der du erzählt hast?“ „Ja, ich bin Lisa“, antwortete diese, „und du bist wohl Klari“. „Genau, und jetzt kommt.“ Die beiden folgten ihr in den Wald und kamen bald an die Lichtung. Lisa blieb bei den vielen Elfen der Mund offen stehen. „Ja, da staunst du, aber ich habe es dir ja erzählt,“ sagte Hilke zu ihr. „Das ist wirklich wundervoll!“, erwiderte Lisa. Auch sie bekam die Wurzel zu kauen und sie gingen zusammen in die gemütliche Erdhöhle.

Lisa wurde vorgestellt und dann zogen die drei Mädchen los. Sie gingen in den Wald und kamen bald zu einer großen Felswand. Dort erschien plötzlich wie aus dem Nichts eine große, dunkle Höhle. Aus ihr heraus drang eine laute Stimme: „Ihr habt mich in meinem Schlaf gestört. Darum werde ich jetzt das ganze Elfenland vernichten.“ Hilke, Klari und Lisa erschraken zutiefst und nahmen reißaus. Sie rannten zurück zur Elfenlichtung und schrieen: „Ein Ungeheuer, es will uns alle vernichten!“ Alle, die es hörten, liefen zusammen. Sie riefen und schrieen durcheinander: „Was ist den los?“ „Warum schreit ihr überhaupt so rum?“ „Was ist passiert?“ „Erzählt mal.“

Also fingen die drei an, zu erzählen: „Wir wollten in den Wald gehen. Irgendwann kamen wir an eine Felswand. Und plötzlich war da eine ganz große Höhle und eine laute Stimme schrie 'Ihr habt mich gestört, ich werde euch alle vernichten', oder so ähnlich. Da sind wir ganz schnell hierher gerannt!“ Alle guckten sich erschrocken an. Dann wurden ein paar tapfere Elfen ausgewählt, die das Ungeheuer beobachten sollten. Als sie zurück kamen, brüllten sie: „Es ist ein Drache, und er wird uns jammervoll vernichte! Er spuckt Feuer, ist riesig und hat einen gepanzerten Rücken. Es gibt keine Rettung.“

Inzwischen war Thordis, Klaris beste Freundin, gekommen und die vier Mädchen zogen sich zu einer Besprechung zurück. Thordis sagte: Wir müssen so viele Menschen wir möglich zusammen kriegen. Elfen können gegen dieses Ungeheuer nichts ausrichten.“ Und Klari riet den beiden Menschenkindern: „Fragt nur solche, denen Ihr vertrauen könnt. Ihr wisst ja, Erwachsene können uns noch mehr bedrohen.“ „Ich habe leider keine Geschwister, aber Hilke hat welche. Ich glaube, anderen können wir nicht vertrauen,“ steuerte Lisa bei.

Geheime Besprechung
Sobald Hilke und Lisa wieder zu Hause waren, gingen sie zu Hilke. Sie hatten Glück, denn Kathrin und Thomas, Hilkes Geschwister, waren zu Hause. Hilke sagte zu ihnen: „Es ist dringend, kommt bitte mit in mein Zimmer.“ Als sie sich dort versammelt hatten erklärte Lisa: „Ihr dürft keinem etwas verraten, auch nicht euren Eltern. Hilke und ich waren heute im Elfenland und ...“. „Im WAS?“, riefen Kathrin und Thomas. „Im Elfenland,“ erklärte Hilke erneut, „und dort ist heute ein Drache aufgetaucht, der alle Elfen vernichten will. Nur Menschen können ihn besiegen. Helft ihr uns?“ Kathrin und Thomas versicherten einstimmig: „Na klar, wir helfen euch.“ „Gut, diese Sache wäre also geregelt. Ich gehe jetzt nach Hause. Es ist schon spät. Bis morgen, Hilke,“ beendete Lisa die Besprechung.

Als die drei Geschwister abends in ihren Betten lagen, fragte Kathrin: „Ist das wirklich wahr mit den Elfen?“ Hilke antwortete schläfrig: „Ja, ist es. Aber ihr müsst morgen ausgeschlafen sein, wir wollen gegen den Drachen kämpfen. Also schlaft jetzt. Und kein Wort zu Mama oder Papa. Gute Nacht.“

Der Kampf
Der nächste Tag war ein Samstag und Lisa kam direkt nach dem Frühstück. Zusammen gingen die vier Kinder los. Auch Kathrin und Thomas waren sehr erstaunt, als sie Klari sahen, die sie abholte. Als sie dann auf die Lichtung kamen, fiel ihnen nichts mehr ein,was sie sagen sollten. Sie wurden von allen Elfen als „die Retter“ begrüßt. Zusammen mit den Elfen Klari und Thordis machten sich die vier Menschen auf den Weg zur Drachenhöhle. Dort versteckten sie sich im Gebüsch. Bald kam der Drache heraus, um, wie sie vermuteten, sein Essen zu jagen.

Doch er murmelte vor sich hin: „Jetzt werde ich die Elfen überfallen. Das wird ein Spaß.“ Und laut lachend tappte er weiter. Plötzlich stürmten die sechs Kinder aus ihrem Versteck von hinten auf den Drachen zu. Sie brüllten ihn an: „Verschwinde hier!“ „Hau ab!“. Und sie fuchtelten mit den Armen. Der Drache wehrte sich, spie Feuer, doch die Kinder duckten sich geschickt und hielten weiter stand. Auch der Drache kämpfte tapfer weiter, doch plötzlich schimmerte er gold-grün und sagte mit sanfter, leiser Stimme: „Ihr habt mich nur mit euren Mut besiegt. Hättet ihr mit Waffen gegen mich gekämpft, hätte ich euch getötet. Doch durch eure Tapferkeit habt ihr gesiegt. Nun seid ihr meine Herren. Ihr könnt frei über mich verfügen.“

Hilke, Lisa, Klari, Thordis, Kathrin und Thomas waren sehr erstaunt über diese plötzliche Wendung. Dann legten sie ein dickes Seil über den Kopf des Drachen und führten ihn zur Elfenlichtung. Als die Elfen den Drachen sahen, schrieen sie entsetzt auf. Doch Klari rief: „Wir haben ihn besiegt. Er meint, weil wir so mutig waren und nun gehorcht er uns und ist ganz zahm. Alle kamen staunend angelaufen und betrachteten das große Untier. Dann wurde es in einen großen Stall gesperrt, in dem früher einmal Elefanten standen. Es bekam Pflanzen zu fressen und Heu.

Ein großes Fest
Hilke, Klari, Lisa, Thordis, Kathrin und Thomas wurden groß gefeiert. Das ganze Elfenvolk rief: „Ihr habt uns gerettet.“ Es gab eine Riesen-Party, die bis spät in die die Nach hinein andauerte. Wie gut, dass Hilke, Kathrin und Thomas gesagt hatten, dass sie bei Lisa schliefen. Und Lisa hatte gesagt, dass sie bei Hilke schlief. So konnten sie sogar bei den Elfen übernachten. Sie bekamen weiche Betten in Klaris Zimmer. Auch Thordis schlief dort.

Am nächsten Morgen frühstückten sie gemütlich in der kleinen Küche. Danach spielte Kathrin mit Evi, Klaris Schwester.
Und Caras, ihr Bruder, und Auri, ihre Cousine, spielten mit Thomas. Also hatten Hilke, Klari, Lisa und Thordis Zeit,
noch einmal den Drachen zu besuchen.

Er lag auf dem Heu und rief, als er sie kommen sah: „Guten Tag, meine Herrinnen! Ihr habt mich erlöst, denn ich wollte nie ein böser Drache sein. Aber ich war dazu gezwungen. Wenn ein Drache kämpft, hat er zwei Möglichkeiten. Entweder er kämpft weiter, oder er ergibt sich. Als ich beschloss, mich zu ergeben, war ich von allen Drachen verbannt. Nun muss ich nie mehr böse sein. Vielen Dank! Aber ich habe noch eine Bitte: Könntet ihr mich nicht vielleicht frei lassen? Ich werde nichts böses mehr tun. Aber ich kann es nicht ertragen, eingesperrt zu sein.“ Die Kinder kamen dieser Bitte gerne nach und die Wächter ließen den Drachen frei.

Hilke, Klari, Lisa und Thordis holten Kathrin, Thomas, Evi, Caras und Auri. Alle ritten auf dem Drachen eine Ehrenrunde über die gesamte Lichtung. Danach war es leider schon so spät, dass die Menschenkinder nach Hause mussten, Sie verabschiedeten sich und versprachen, bald wieder zu kommen. Dann machten sie sich auf den Weg.

Aktuelle Beiträge

Die vier Jahreszeiten
Ein Streit-Stück von: Laura Weber, Imke Blacha, Julia...
lieselotte-w - 26. Jan, 18:30
Die vier Jahreszeiten...
Der Sommer meinte: „Ich bin warm. Deine dummen Tulpen...
lieselotte-w - 26. Jan, 18:29
Hilke im Elfenland
Nur noch Streit Hilke ging den Weg entlang. Es war...
lieselotte-w - 26. Jan, 18:11
Hilke im Elfenland -...
(Fortsetzung von Hilke im Elfenland) Als ihre Mutter...
lieselotte-w - 26. Jan, 18:09
Ein amerikanischer Gruß
Liebe Liselotte, meine USA-Reise neigt sich dem Ende...
georg-w - 24. Jan, 19:36

Das finde ich gut

Mein Lesestoff

Eva Ibbotson
Annika oder der Stern von Kazan

Kurt Held
Die rote Zora

Zufallsbild

Das Capitol in Washington, Sitz des Parlamentes

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 


Das bin ich
Georgs Reisen
Geschichten
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren